Anleitung Meisenkugelglocke-Korbflechten Ansgar Eckstaedt, Lübeck, April 2023
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Diese Anleitung eignet sich zum Erstellen von einfachen Weidenkörbchen, bei denen mit der offenen Seite begonnen wird. Diese können in unterschiedlichen Größen hergestellt werden. Das Flechten auf einer Holzunterlage eignet sich für die Arbeit mit sehr jungen Kindern oder Anfängern, weil es eine gewisse Stabilität für das Geflecht ergibt.
Die folgenden Arbeitsschritte beschreiben ein Modell, das im Werkunterricht mit Kindern aus den Klassenstufen 4 - 7 erprobt wurde. Als Bearbeitungszeit mit einer Schülergruppe ist für den Anfang 45 Minuten zu veranschlagen; mit zunehmender Übung ist ein Zeitbedarf von etwa 20 Minuten ausreichend. Die Arbeit kann nicht gut zwischengelagert werden (das Feuchthalten ist wegen der Werkunterlage schwierig) und sollte in einem Stück fertig gestellt werden können.
Die Idee zu dieser Korbflechtarbeit folgt dem Buch von Johanthan Ridgeon, Vogel-Futterplätze, Ökobuchverlag, 1. Aufl. 2019. Dort sind weitere schöne Flechtprojekte für Anfänger in gut dokumentierter Weise beschrieben, die sich für den Werk- und Handarbeitsunterricht in der Unterstufe eignen.
Für das Körbchen für Meisenkugeln braucht man fünf gleich dicke etwa 80 cm lange Weidenruten. Als Arbeitsunterlage eignet sich ein Brett, in das vier Löcher im Abstand von ca. 8,5 cm in rechteckiger Anordnung gebohrt werden. Die Dicke der Löcher richtet sich nach der Stärke der Weidenruten; sie müssen leicht eingesteckt werden können und sind ggf. vom unteren Ende zu kürzen.
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In das Bett werden die 4 Weidenruten senkrecht eingesteckt. Nachdem 4 Ruten aufrecht in die Löcher gesteckt wurden, wird die fünfte Rute flach so eingelegt, dass sie vor der linken aufrechten Rute (Stake) und hinter der rechten Stake flach aufliegt. (In dieser Anleitung wird gegen den Uhrzeigersinn geflochten. Für Linkshänder eignet sich die umgekehrte Richtung, wobei die Angaben von rechts und links entsprechend geändert beachtet werden müssen.)
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Die rechte untere Stake wird über die die flach liegende Rute nach vorne geknickt, sodass sie an der Innenseite der nächsten aufrechten Stake vorbei läuft. Danach das Brett um eine Vierteldrehung mit den Uhrzeigersinn drehen, sodass immer an der rechten unteren Seite gearbeitet wird (für Linkshänder andere Dreh- und Flechtrichtung).
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Nachdem alle Ruten geknickt wurden und flach liegen, wird nun erstmalig die 5. Rute benutzt. Diese wird aufrecht über die 1. Rute gebogen, sodass sie leicht schräg nach innen verlaufend zu liegen kommt. Nach einer Vierteldrehung wird diese Arbeitsweise immer weiter fortgesetzt, wobei darauf zu achten ist, dass das entstehende Rechteck sich langsam und gleichmäßig zur Mitte hin verjüngt.
Wichtig: Damit das Geflecht nicht zu locker wird, sind die Weidenruten immer direkt an der Knickstelle um zu biegen und dicht nebeneinander zu halten. Für Arbeitspausen ist eine Wäscheklammer oder ähnliches notwendig.
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Wenn das Rechteck in der Mitte fast geschlossen zusammenläuft, sollten noch etwa 20 cm freie Enden der Weidenruten übrig sein. Die kürzeste Rute wird nach unten zur Seite gebogen. Die übrigen vier werden nach oben gebogen. Diese Enden werden durch mehrmaliges Dehnen zwischen Daumen und Zeigefinger geschmeidig vorgebogen. Aus ihnen wird paarweise die Aufhängerschlaufe zusammengefasst und kann nach Belieben in der Größe variiert werden, indem sie oben wie für einen Knoten überkreuzt werden. In nicht zu enger Umwindung führen sie rechts und links wieder nach unten zum Geflecht.
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Die zuvor weggebogene Rute umwickelt den Knotenpunkt zwischen Geflecht und Henkel mehrfach. Das Ende wird durch die Umwicklung gesteckt und fest gezogen und alle überstehenden dünnen Spitzen werden abgeschnitten.
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Jetzt wird das ganze Geflecht vorsichtig aus der Halteplatte herausgezogen; gegebenenfalls kann ein flacher Schraubenzieher oder die Astschere als Hebel benutzt werden. Es ist darauf zu achten, dass die offenen unteren Enden dabei festgehalten werden.
Die zuerst flach eingesteckte fünfte Rute wird jetzt im Geflecht fest gesteckt und zuvor gegebenenfalls etwas gekürzt. Dann werden alle überstehenden Enden so abgeschnitten, dass sie nicht herausrutschen können.
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Mit einem quer geführten Weidenstück wird das Netz einer Meisenkugel oder ein Apfel in dem Geflecht fest gesteckt…..
… und an einem geeigneten Platz aufhängen!